Schweden stark verbessert – Podolski ohne Tor

Nein, eigentlich darf man über die alten armen Schweden keine Witze reißen, die ohne Ibrahimovic, ohne Larsson, ohne Ljungberg, ohne Ingemar Stenmark, ohne Björn Borg und ohne Tommy und Annika angetreten waren. Und über Podolski darf man auch keine Witze reißen. Wenn andere Stürmer das Tor nicht treffen, heißt es ja schnell: Der denkt zuviel. Aber was kann der Grund bei Podolski sein? In Köln war er der Megastar, eine ganze Stadt lag ihm zu Füßen, in München ist er einer unter vielen. Anders gesagt: Im Haifischbecken ist der Hecht auch nur ein Karpfen. Mal schauen, wie die Geschichte weitergeht. Vielleicht wird Podolski demnächst ja Hermann Gerland kennenlernen, den erprobten und warmherzigen Fitmacher für bankgeschädigte Nachwuchstalente.

Das souveräne 3:0 der Deutschen überrascht insofern, als hinter den Kulissen bis kurz vor dem Anpfiff ein erbitterter Weichspülerkrieg tobte. Zur Erinnerung: Offizieller DFB-Weichspüler ist seit dem späten 18. Jahrhundert Softlan. Jetzt haben aber einige Spieler Exklusivverträge mit Lenor (u.a. Frings, Schweinsteiger) oder Vernell (u.a. Lahm, Odonkor) abgeschlossen. Die können und wollen aus gesundheitlichen Gründen gar kein Softlan mehr verwenden, weil die Gefahr einer allergischen Reaktion zu groß ist. Zudem hat Jens Nowotny (Dinamo Zagreb) gerade mit dem größten kroatischen Chemieunternehmen Proktero & Gamblic einen Vorvertrag abgeschlossen, weil Flauscho auch bei 60 und 95 Grad überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt (Herstellerinformation). Es bedurfte der ganzen Verhandlungskunst von Oliver Bierhoff, um einen Eklat zu verhindern. Am 2. September gegen Irland, so heißt es, soll jeder Spieler das Produkt verwenden, zu dem er vertraglich verpflichtet ist. Ob man beim DFB schon weiß, dass Michael Ballack für Irischer Frühling wirbt?

Die Frühlingsgefühle bei der “Weltklassemannschaft” (Weltklassetrainer Hans Meyer) 1. FC Nürnberg könnten einen jähen Dämpfer erlitten haben, weil sich Stürmer Robert Vittek gegen Malta schwer am Knie verletzt hat. Aber abwarten: Erstens geht ein 4-2-2-2 mit Saenko und Banovic vorne auch, zweitens kann Mintal vielleicht wenigstens eine Halbzeit spielen, drittens gibt es beim Club einen ganz jungen Stürmer, Chhunly Pagenburg heißt er, schnell, kampfstark, torhungrig, selbstbewußt. All das, was Lukas Podolski auch sein könnte, wenn er nicht zu den Bayern gegangen wäre. Bisher kennen Pagenburg nur eingefleischte Trainingskiebitze am Valznerweiher, aber das kann am Freitag Abend schon ganz anders sein.

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