Den Gladbach runter

Das ist schon traurig, was da mit Gladbach gerade passiert. Und man vermag einen Schuldigen nicht so recht ausfindig zu machen. Oder ob da doch im Hinterstübchen oder Oberköpfchen der Gedanke sitzt, mit dem CL-Gewinner Heynckes sei die CL-Qualifikation nur noch reine Formsache?

Im neuen Borussia-Park sind die Fans fast so größenwahnsinnig wie beim 1. FC Köln. Der Gegner muß an die Wand gespielt werden, alles andere ist zu wenig. Und auswärts – diese Schwäche hat Heynckes nur geerbt, aber er hat sie bisher auch nicht abstellen können. Wer spielt wie ein mumifiziertes Eichhörnchen, darf sich nicht beschweren, wenn er verliert. Wobei, sie kämpfen ja, aber nicht mutig, sondern ängstlich. Sie tun nur so, als wollten sie nicht verlieren.
Ich war äußerst skeptisch, ob es nach einer Entlassung Köppels besser werden würde, aber dass sich Gladbach in den Kreis der engeren Absteigskandidaten spielt und dann auch noch so unansehnlich, erstaunt angesichts dieses Kaders mit zwei deutschen und einigen anderen Nationalspielern doch sehr. Wenn man  allerdings Insua mal mit Diego vergleicht  – beide als Spielmacher geholt – kommen leise Zweifel an den Transferfähigkeiten von Peter Pander auf, der ja in Wolfsburg mit D’Alessandro nur seinen größten Flop unter vielen getätigt hat.
Ob die Borussia ein gut geführter Verein ist, wird sich wie beim HSV an der Trainerfrage erweisen. Nachdem es weder an Doll noch an Heynckes liegt, bleibt eigentlich nur, die Nerven zu behalten und die Hoffnung nicht zu verlieren. Und den Trainer nicht zu feuern.

Das Vorbild Freiburg sollte zu denken geben. Dieser Verein hat mit Finke erreicht, was zu erreichen war, auch wenn dieser in dieser Saison zunehmend verbraucht wirkt. Und Gladbach und der HSV müssen einfach akzeptieren, dass Vereinen wie ihnen zwischen Platz drei und fünfzehn immer alles blühen kann. Und dass sie mit dem Trainer ihres Vertrauens lieber zehn Jahre Jojo fahren sollten, als alle 18 Monate den großen Umbruch auszurufen (Advocaat, was für eine Katastrophe). Auch ein Abstieg sollte diese Strategie nicht ändern. Juventus Turin beweist uns, wie glücklich man als Weltklassemannschaft in der zweiten Liga werden kann.

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