Das Comeback des Jahres

Die noch laufende Transferperiode war sicherlich die Aufregendste seit vielen Jahren. Der bisher größte Coup ist aber weder Ribery noch Carlos Alberto noch Vidal noch Charisteas. Alle werden in den Schatten gestellt von Jan Simaks Wechsel zu Carl Zeiss Jena. Bei der EM 2004 wurde Pavel Nedved (damals Juventus) zitiert, er wolle seine Karriere bei Nürnberg ausklingen lassen, weil das so nah bei Tschechien liege. Mittlerweile wäre Nürnberg vielleicht sogar sportlich relevant für Nedved. Damals war es so weit weg vom UEFA-Cup wie Jena von Manchester. Und dort, in der allerschlimmsten Fußballprovinz landet einer der letzten großen Wahnsinnigen dieses Sports. Wahnsinnig begabt und wahnsinng anstrengend war Jan Simak immer in seiner bisherigen Karriere. Jetzt hoffen die Jenenser auf mannschaftskompatible Geniestreiche. Und die Zweite Liga hat einen echten Superstar. Einen tschechischen George Best. Das ist die Kehrseite der gestern erwähnten Vernünftigkeit bei der Neuverpflichtung. Man kann sich auch zu Tode scouten. Und in den Zeiten von Bei- und Aufsichtsräten ist der Mut, einsam und kühn einen ausgewiesenen Hallodri zu verpflichten, abhanden gekommen. Mit Maradona bei Neapel hat es auch funktioniert. Simak in Jena, das wird richtig interessant.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.