Hoffenheim und Bayern – Wer hat den längsten…Kontoauszug?

Bin gespannt, was The Next Uri Geller in der Säbener Straße noch alles so hinbiegt. Insgesamt wirkt die Mannschaft nach wie vor recht volatil. Knackpunkt für die nicht völlig verhunzte Hinrunde war das 4:2 gegen Wolfsburg nach 0:2. Da haben sie gut dagegen gehalten. Borowski hat sich als wichtiger Neuzugang gezeigt. Warum der in Bremen gehen mußte, verstehe ich so wenig wie Hamits Abgang auf Schalke. Mit Arsenal, Barca oder ManU hat der FCB trotzdem nichts zu tun, aber dass Klinsmann ein guter Einpeitscher ist, wissen wir ja durch Sönke Wortmann. Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass man mit dieser Abwehr (und diesem Torwart) die CL gewinnt. Nicht zuletzt, weil jetzt die Auswärtstoreregel greift. Und die Meisterschaft? Es wird enger als letztes Jahr, und die große Abhängigkeit von einem Spieler, nämlich Froonck, findet man ansonsten nur bei deutlich schlechteren Vereinen. Bei Bielefeld und Wichniarek, Hertha und Pantelic, bevor Favre kam. Das 2:2 gegen Stuttgart zeigt, dass man die Big Points in der Hinrunde immer wieder nicht gemacht hat, das letzte Quantum fehlt.

Die Vorbehalte gegen Hopp kann ich nicht verstehen. Er ist der Gegenentwurf zu den Großinvestoren, die mal eben so einen Verein kaufen. Regional engagiert seit vielen Jahrzehnten hat er mit Schindelmeiser, Peters und Rangnick drei hervorragendene Fachleute angeworben und ihnen Zeit gegeben. Die permanenten Stänkereien von Hoeneß und Rummenigge gegen die angeblich zu hohen Transfersummen sind Ausdruck tiefsitzender Verunsicherung. Hoffenheim ist ein Team von Nobodys und ehemalig Gescheiterten. In der Winterpause hat der Verein den einzigen Schwachpunkt verbessert und mit Hildebrand einen hervorragenden Torhüter ablösefrei verpflichtet. Sanogo kostet 250000 Euro Ausleihe. Beide sind kluge und präzise Verstärkungen. Klar, dass Bayern da von Wettbewerbsverzerrung redet. Die Eigengewächse Breno und Oddo werden dort seit zwanzig Jahren behutsam aufgebaut. Die Verletzung von Ibisevic ist für die Statistikfreaks schlimmer als für die TSG. Ich behaupte, im schnellen Systemfußball der Hoffenheimer kann jeder andere Offensivspieler die Tore machen, die Ibisevic gemacht hat. Die meisten fielen zwangsläufig, aus struktureller Überlegenheit heraus. So ähnlich wie beim SC Freiburg in seinem besten Jahr. Weshalb ich auch das Prädikat Weltklasse in der kicker-Rangliste für Ibisevic nicht verstehe. Weltklasse ist ein Tor wie das 1:1 von van Niestelrooy gegen Deutschland bei der EM 2004. Wörns klebt an seinem Rücken, Van the Man steht mit dem Rücken schräg zum Tor. Und blind und an Kahn vorbei im Synchronsprung mit Wörns schießt RVN den Ball über seine Schulter ins Eck. Tore machen, die man eigentlich nicht machen kann, das zeichnet einen Ausnahmestürmer aus. Wenn Sanogo die Streicheleinheiten bekommt, die er braucht, wird er die Laufwege bald so verinnerlicht haben wie sein Vorgänger. Und Tore machen wie Ba und Obasi. Unterm Strich ist Hoffenheim mit Hildebrand und ohne Ibisevic stärker als in der Hinrunde. Ein 5:4 wird es nicht mehr geben. Ein 1:0 wird öfters reichen. Der Rest ist Nervensache.

2 Gedanken zu „Hoffenheim und Bayern – Wer hat den längsten…Kontoauszug?#8220;

  1. Als Gegenmodell zu Hoppenheim, sehe ich eher den Traditionsverein mit Fanbasis der sich mal besser, und mal schlechter durch die Ligen wurschtelt. Das ist mir 1000 mal lieber, als eine Liga mit 18xErfolgsmodell Millionär-puscht-seinen-Dorfclub-in-Liga-1.
    Mögen sie noch so guten Fußball spielen, als Fan der ab und zu auch mal im Stadion ist, ist dieser Verein ein Graus….

  2. @bubgob

    wie mich solche unreflektierten meinungen nerven:

    der „gegenentwurf“ war doch offensichtlich im umgang mit geld gemeint und von daher total richtig beschrieben.
    du bist sicherlich auch so ein „gegen den modernen fußball“-typ, wo früher alles besser war und der hopp eine heuschrecke ist (um deine abneigung noch zu stärken: er ist milliardär, genauer sechstausendreihundertfacher millionär).

    die überlegenheit der hoffenheimer resultiert nicht aus spektakulär teuren stareinkäufen (auf welchem tabellenplatz steht mancity nochmal?), sondern aus der taktischen überlegenheit. die truppe zeigt der liga schonungslos, wie wenig ahnung manch trainergespann und sportdirektor hat. den vergleich, dass hoffenheim in der premierleague ein durchschnittsteam wäre, finde ich daher ganz gut –> hoffenheim kocht nur mit wasser, nicht heulen, sondern nachmachen.

    und das geht besonders an alle fans von „traditionsvereinen“ deren manager und sportdirektoren in den vergangenen jahren soviele euros in die luft geschossen oder an arbeitsunwillige brasilianer verschleudert haben. wenn man keine konsequente taktische ausrichtung und spielerische linie in seine truppe bekommt, dann kann man halt nur halbbesoffen in der südkurve jammern, wie scheiße heute alles mit dem geld ist.
    was ist eigentlich ein fan, der „ab und zu auch mal ins stadion geht“?

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