zum sechsten…zum siebten…und rauf mit Applaus

Und da isser wieder, das kleine mittelfränkische Steigaufmännchen hat es geschafft. Mit drei Glanzparaden von Schäfer, einem Sahnestückchen von Eigler, einem kurzen Antritt des Phantoms, einem 3-0 aus dem Hinspiel und 47000 Zuschauern im Rücken ist der Club heute wieder (einmal) aufgestiegen. Erinnert irgendwie an den Aufstieg unter Heinz Höher, unter der Saison die alten Säcke rausgeworfen und auf die Jungen gesetzt, damals Reuter, Grahammer, Eckstein, Köpke, heute Diekmeier, Maroh, Reinartz, Risse.

Auch wenn es heute in der zweiten Halbzeit nur Sommerfußball gab, es gibt Schlimmeres, als gemütlich einem bevorstehenden Aufstieg entgegenzudämmern. Jetzt sind wir sehr gespannt, welche neuen Leute Michael „Pearl Jam“ Oenning holen will, und welche Spieler man ihm wegkaufen möchte, vergeblich natürlich. Wobei die Euphorie diesmal deutlich größer war als beim letzten Aufstieg, den der verwöhnte mittelfränkische Fan nach dem extrem blöden Abstieg lediglich huldvoll zur Kenntnis nahm.  Es ist eine prima Mischung, ein paar Erfahrene mit Schäfer, Gygax, Kluge, Mintal, Pinola, ein paar hungrige und lernwillige Junge, und Eigler hat gerade einen Lauf, schon wieder getroffen. Der wird doch nicht so weitermachen nächste Saison.

Michael A. Roth sollte einen Antrag stellen, dass Mehmet Scholl jetzt immer Experte ist, der Scholli bringt uns Glück. Das war nicht immer so, in seinem letzten Spiel als KSC-Spieler hat er dem Club einmal den UEFA-Cup-Platz versaut, aber das ist schon mindestens drei Aufstiege her.

4 Gedanken zu „zum sechsten…zum siebten…und rauf mit Applaus#8220;

  1. Ein Germanist, Klavierspieler und Assistent eines TV-Reporters als Bundesligatrainer! Das wird spannend!
    So einen Typen gab und gibt es auch nicht alle Tage! Vielleicht wird Oenning ja mal der deutsche Jorge Valdano. Das wäre was.
    Glückwunsch Glubberer!

    • Oenning ist wirklich interessant. Er wirkt sehr zielstrebig, auch bei meinem Besuch auf dem Trainingsplatz sehr präsent, zugleich fast unhörbar. Er ist ein ähnlich gutes Gegenmittel wie Hans Meyer gegen die Flausen der Clubberer. Wobei – diesmal waren die Aufstiegsflausen ja berechtigt.

  2. Lieber Herr Alef,

    hier eine schwierige Frage für Sie als Nürnberg-Fan und FC-Bayern-Hasser.

    Gestern habe ich in Kreuzberg ein Plakat gesehen, das zur Wahl der Bayernpartei aufruft – mit dem Argument, man könnte die Bayern endlich aus Deutschland loswerden. Erst habe ich irgendwelche Kreuzberger dahinter vermutet, es ist aber sogar die Bayernpartei selbst:

    http://www.bayern-loswerden.de/

    Nun ist es mir mit meinem anti-deutschen Gemüt ja eine sympathische Vorstellung, Deutschland einfach um ein großes Bundesland zu verkleinern, und ich bin sehr geneigt, der Bayernpartei bei dieser nichtsnutzigen Wahl am Sonntag meine Stimme zu geben, auch um die Selbstironie der BP zu belohnen (die Kampagne ist besser als die mäßig lustige der PARTEI zur letzten Bundestagswahl).

    Was aber sagen Sie als Nürnberger dazu?
    Einerseits könnte Bayern nie wieder deutscher Meister werden und international würde das wohl auch nichts mehr mit einem Team, das nur noch in Bayernliga spielt, mit Gegnern wie Burghausen, Memmingen und Weiden.
    Andererseits würde Nürnberg auch nicht mehr DFB-Pokalsieger, hätte dafür aber einen Startplatz in der Europaleague-Qualifikation fast garantiert und würde nie mehr wieder aus der ersten Liga absteigen.
    Schwierige Entscheidung – aber muss man nicht um höherer Ziele (Aus für den FC Bayern) manchmal Opfer bringen?

    • Liebe Frau Pauli,

      sollte sich Bayern tatsächlich lossagen, gäbe es für die Franken eine Volksabstimmung mit Optionsmodell. Das neue Bundesland Franken wäre dann etwa 200mal größer als das Bundesland Bremen und hätte die Möglichkeit, als DFB-Pokal-Sieger in der Europa-Liga mit den Bayern die erforderlichen Hühnchen (Hendl) zu rupfen.

      Im übrigen: milder Spott und leise Verachtung für den FC Bayern, alles andere wäre übertrieben.

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