Man trifft sich immer zweimal

In der Saison und auch sonst im Leben. Hertha blieb 2004  nur oben, weil der unglückliche Francis Kioyo von 1860 München am vorletzten Spieltag einen Elfmeter gegen die Berliner verschoß. Diesmal war es der ehemalige Hertha-Torhüter Kiraly (von Falko Götz durch Fiedler ersetzt), der Hertha eine weitere bittere Erfahrung bescherte. 4-1 hieß es im Elfmeterschießen für die Löwen, als nächstes ist Hoffenheim dran, die Berliner zu rupfen. Rangnicks Team gewann gegen viel zu unentschlossene Nürnberger. Ich freue mich über jeden Club-Sieg, es wird im Verlauf der Saison aber kein Schaden sein, nur in der Liga zu spielen. Abstiegskonkurrent Köln erledigte verdient den Deutschen Meister Wolfsburg, Podolski wächst immer mehr in eine Zidane-Rolle hinein: Vorbereiter, Kämpfer, Stratege und dank seiner 60something Länderspiele mit einer bemerkenswerten Ausstrahlung. Unterklassige Vereine kegelten mit dem HSV, Freiburg, Leverkusen, Gladbach vier weitere Erstligisten raus. Die vier Sieger – Augsburg, Duisburg, Osnabrück und vor allem Kaiserslautern – sind alle für weitere Überraschungen gut. Nach den bisherigen Leistungen läuft alles auf ein Endspiel Bayern – Trier hinaus. Aber auch die Fürther sollte man nicht unterschätzen. Wer zweimal so kurz vor Schluß gewinnt, ist zu allem fähig.

8 Gedanken zu „Man trifft sich immer zweimal#8220;

    • Als Zidane 24 war, wechselte er von Bordeaux zu Juve und, erst dann begann seine Karriere. Podolski hat in seinen 66 Länderspielen bereits drei Tore mehr erzielt als Zidane in seinen 108. Podolski kann ein Spiel lesen wie ein Sechser und Tore schießen wie ein klassischer Stürmer, das hat er mit Zizou gemeinsam und in den letzten Wochen mehrfach gezeigt. Ich halte Podolski für talentierter als Ballack, Schweinsteiger oder Lahm. Und es spricht für ihn, dass Köln besser wird, obwohl er keine Tore schießt. Er spielt sehr mannschaftsdienlich für sein Alter und hatte – wie Zidane – gegen Wolfsburg einen Aktionsradius, der das gesamte Spielfeld umfaßte.

  1. Also ich bin natürlich für eine Titelverteidigung der Werderaner, aber realistisch betrachtet geht der Weg nur über die Bayern. Mit etwas Losglück traue ich auch den Zweitligisten Lautern und Koblenz was zu, aber wie gesagt: nur mit VIEL Losglück!

  2. Pingback: links for 2009-09-25 | Du Gehst Niemals Allein

  3. Als Zidane 24 war, wechselte er von Bordeaux zu Juve und, erst dann begann seine Karriere.

    Zidanes Stationen als Profi:

    AS Cannes, Girondins Bordeaux, Juventus Turin, (Real Madrid)

    Podolskis Stationen als Profi:

    1. FC Köln, Bayern München, 1. FC Köln, (???)

    Als Podolski 24. wurde, wechselte er zum Verein seiner Jugend zurück. Schwärmereien hin oder her, ich erkenne darin, im Gegensatz zu Zidanes Karrierestationen, keinen wirklichen Fortschritt, keinen Karrierestart ähnlich dessen Zidanes. Podolski hat es in München unter drei Trainern (Magath, Hitzfeld, Klinsmann) auch wegen akuter Leseschwächen nicht zum Stammspieler geschafft (erst unter Heynckes zeigte er in fünf Spielen ansatzweise Leistung oder zumindest Torgefährlichkeit) und spielt jetzt für, mit Verlaub, einen mittelmäßigen Bundesliga-Verein.

    Wenn er seine Karriere wirklich starten will und damit auch nur annähernd auf das Niveau Zidanes kommen möchte, kann er gerne (als dann 25-Jähriger) 2010 dazu beitragen, die WM zu gewinnen, ähnlich wie es Zidane 1998 für Frankreich tat. Mit 26 dann aber nicht nur in einem WM-Finale, sondern auch in zwei aufeinanderfolgenden Champions-League-Finals gestanden zu haben, könnte für Podolski bei der bisherigen Karriereplanung schwierig werden. Da bin ich gespannt, ob das hier bescheinigte große Talent international doch noch durchbricht.

    Gönnen wir es ihm. Auch wenn er es in den drei Jahren, die ich ihn näher beobachten durfte, nicht mal annähernd gezeigt hat.

    • Am Samstag hörte ich das letzte Drittel der Konferenz:“…von Podolski nichts zu sehen…Podolski völlig abgetaucht…Podolski keinen Deut besser…“ Ich habe sofort an unsere kleine Meinungsverschiedenheit gedacht und siehe da…du offenbar auch.
      Du wirst mir sicherlich nicht widersprechen, wenn ich sage, dass Zidane auch immer ein kleines Sensibelchen war, der nur dann richtig gut war, wenn er mit allen Freiheiten ausgestattet war. Also, warten wir mal ab, ob Zoldo Poldi von seinem Seitenlinienblümchendasein erlöst und in die Mitte verpflanzt.

  4. Na ja, Sensibelchen hin oder her, ob ein Zentraldasein oder selbst das engültige Erreichen des Provinzkönigstatus ausreichend für ein Zidane-artiges Gütesiegel wären, lasse ich mal dahingestellt. Das fiese an dieser Geschichte ist ja: selbst wenn ich dann am Ende nicht Recht behielte, gönnte ich Poldi den Erfolg. Mit der Nationalmannschaft. Nicht ganz selbstlos, zugegeben.

    Aber ich zweifelte wirklich an meiner Urteilskraft, wenn ich nach den dutzenden Spielen, die ich ihn rumdilettieren sehen durfte, nicht beurteilen könnte, ob er ein ganz Großer wird. Ich meine nein. Und irrte doch gerne.

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