Petze Preetze ging in Laden…

…wollte gern drei Punkte haben. Doch drei Punkte gab es nicht, Petze Preetze ärgert sich.

Die Idee, Rapahel Schäfer sei für die Fanausschreitungen in Berlin nach dem Spiel gegen Nürnberg mitverantwortlich ist so dermaßen impertinent-dämlich, dass man den Mitleid erregenden Kickern in Blau-Weiß gleich ein 0-4 gegen Dortmund hinterher wünscht, damit die Fans das mit dem fairen Gratulieren noch ein wenig üben können. Aber Vorsicht Borussia bei den Toren. Bitte keine Hände zum Himmel, keine Säge, kein Abklatschen in der Nähe der Ostkurve. Der Herthafrosch ist ein Sensibelchen. Und wie schnell kann eine „obszöne Gebärde“, gerade in einem Fußballstadion, Tempel des guten Benimms, eklatante Folgen haben. Ich frage mich, wie das alles seinen Lauf genommen haben soll. Schäfer – was hat er getan? Eine Faust gemacht? Einen Stinkefinger gezeigt? Den Hertha-Fans, die ihn in Halbezeit Zwei pausenlos im Genick saßen, applaudiert? Oder einfach nur gejubelt?

Und dann zwei Herthaner, peinlich berührt:

„Du, der Arschlochwixerhurensohn hat die Fresse höhnisch verzogen.“

„Pfui, so etwas hat auf dem Fußballplatz absolut gar nichts verloren.“

„Fürwahr, Gevatter Edelhilfreichundgut. Komm, wir hauen die Trainerbank zusammen.“

So könnte es gewesen sein, aber vielleicht war alles noch viel schlimmer, viel provokanter. Dem Bad Boy Schäfer kann man ja vielleicht was anhängen.

Die Behauptung entbehrt auch deshalb jeder Grundlage, weil die Bannerträger hauptstädtischer Fankultur an den Nürnberger Spielern nicht das geringste Interesse hatten. Die waren am anderen Ende des Spielfeldes vor der Gästekurve und bedankten sich. Wäre es dem Rollkommando daran gelegen gewesen, die geschändete Ehre eines Dampfers an Ort und Stelle zu rächen, hätten sie sich geschlossen zum Provokateur Schäfer aufmachen müssen. Stattdessen nahmen sie sich ihres Trainers Arbeitsplatz vor. Der hatte in der 78. Minute Wichniarek eingewechselt. Aber selbst angesichts einer derartigen Provokation hätten Petze Preetze und seine Spießgesellen nicht mit dem Lügen anfangen müssen.

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