Eine englische Woche zum Vergessen

Dass der Höhenflug beim Club ungebrochen anhält, habe ich nicht erwartet. Aber dass wir aus einer englischen Woche mit zwei Heimspielen mit Null Punkten und 2-8 Toren rausgehen, hätte es auch nicht gebraucht. Wenigstens gegen das angeknockte Stuttgart hätten sie was reißen können. Vor der Saison haben ja einige geunkt, dass die Innenverteidigung die Schwachstelle sein könnte. Dabei glaube ich das nicht mal. Wer gegen Dortmund 1-1 spielt, hat eine funktionierende Verteidigung. Liegt es daran, dass Marcos Antonio und Nilsson tatsächlich bzw. gefühlt Neuzugänge sind? Aber beide sind erfahrene Leute. Eigentlich wären Abstimmungsprobleme eher zu erwarten gewesen als individuelle Totalaussetzer.

Da die Variante mit Simons in der Innenverteidigung funktionierte, erscheint die Personalie Cohen in einem anderen Licht. Balitsch und Simons sind eine prima Doppelsechs, aber wenn Simons innen spielt, wäre (endlich) Platz für Cohen auf der Sechs. Der war am Samstag einer von den Besseren. Als Hans Meyer im Herbst 2005 in Nürnberg anfing, brachte er mit Nikl und Cantaluppi die beiden erfahrensten Spieler in die Innenverteidigung und ließ beim 1-o-Sieg in Gladbach Mnari sogar einen faktischen Libero spielen. Insofern ist Routine in der Defensive nicht die blödeste Idee, auch wenn Simons sich dadurch nicht so wirkungsvoll in den Spielaufbau einschalten kann.

Nach sechs Spieltagen steht Nürnberg in einem Bereich, in dem sie auch in der letzten Saison standen, irgendwo zwischen Platz 8 und 12. Schade ist nur die miserable Heimbilanz. Dass die Spieler ihr treues Publikum viel zu oft ohne Erfolgserlebnis nach Hause schicken, ist ärgerlich. Vielleicht reicht es ja gegen Augsburg für den ersten Dreier. Letztes Jahr gab es ein hart erkämpftes und hochverdientes 1-0, Esswein war der Torschütze, ich war im Stadion. Diesmal werden sie es ohne mich schaffen müssen.