Schluss mit der Schwarz-Weiß-Malerei

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Es ist schon erstaunlich, wie einhellig die Zweitligisten ihr Wintertrainingslager von der Türkei nach Spanien verlagert haben. Von Belek nach Benidorm führt der Weg, als hätte der DFB eine Kaninchenstallorder herausgegeben. Der Quartierwechsel ist vorbildlich, denn in der Türkei herrscht ein undemokratischer Finsterling, der die Unabhängigkeitsbestrebungen ganzer Landstriche beiseite wischt, Schülerinnen und Schüler niederknüppeln lässt, sowie Regionalwahl und Referendum einfach ignoriert. Halt! Das ist simplifizierende Schwarz-Weiß-Malerei. Wir müssen lernen, zu differenzieren. Außerdem hat Fußball, Sport ganz allgemein, nichts mit Politik zu tun. Entscheidend vor Ort sind immer die Trainingsbedingungen, niemals die Haftbedingungen. Es sei denn, Schalke hat Gazprom als Trikotsponsor. Das zog einen Taumel menschenrechtlicher Empörung nach sich, der von Gelsenkirchen bis Wladiwostok reichte.

Entscheidend Sind Trainingsbedingungen, nicht Haftbedingungen

Der 1. FC Nürnberg reist in die Nähe von Valencia, wo sich von November 1936 bis November 1937 der Sitz der Regierung der Spanischen Republik befand, ehe diese nach Barcelona umzog. Valencia wurde von Francos Luftwaffe massiv bombardiert, aber Fußball, Sport ganz allgemein, hat ja nichts mit Politik tun. Im Moment ist der FC Valencia Tabellendritter in La Liga und steht vor Real Madrid. Das ist eine noch größere Überraschung als Schalke in der Bundesliga auf Platz 2 vor dem BVB. Der FC Valencia, dessen Farben schwarz und weiß sind wie die von Juve und den Magpies (Elstern) von Newcastle United sowie Schalke haben beide 11 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Das kann mir im Vergleich zur Zweiten Liga nur ein höfliches Gähnen entlocken. Dort hat der Tabellensiebte SV Sandhausen sieben Punkte Rückstand auf Düsseldorf. Auch Sandhausen spielt in schwarz-weiß. Man kann im Unterhaus, das nicht mit dem House of Commons verwechselt werden darf, weil Fußball, überhaupt Sport, nichts mit Politik zu tun hat, bis auf Platz 13 hinabklettern, um mit Erzgebirge Aue eine Mannschaft zu finden, die elf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat.

Cedric Teuchert ist zu Schalke gegangen. Wenn ich lese, dass er etwa ein Milliönchen gekostet haben soll, muss ich wieder die Stirn runzeln über die 1,5 Mio. für Guido Burgstaller vor einem Jahr; das beste Kampfschwein seit Marc Wilmots, vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Aber Andreas Bornemann leistet trotz dieses schäbigen Schnäppchens gute Arbeit. Teuchert zu Tedesco ist sicherlich sinnvoller als Abdelhamid Sabiri zu Huddersfield, der es dort an 22 Spieltagen zu vier Einsätzen und 79 Spielminuten gebracht hat. „Die Chance seines Lebens“ wolle er nicht verpassen, sagte er, bevor er schmollend davon zog. Teuchert spielte in den fünf Spielen vor der Winterpause 16 Minuten, der Club holte acht Punkte. Kein substantieller Verlust also, trotzdem ist Cedi unsterblich, dank Tor und Assist bei den Leuten aus Vach.

Viktor Orbán, ein lupenreiner Antisemit

Sandro Wagner, der Alt- und Neubayer hat übrigens tapfer versucht zu differenzieren, als man ihn nach den politischen Zuständen in Katar fragte. Er umdribbelte elegant Trainingsbedingungen wie Arbeitsbedingungen und sagte, er kenne sich in bayerischer Politik besser aus. Ob Wagner weiß, dass Viktor Orbán, der Stargast auf der Klausurtagung der CSU in Seeon, ein lupenreiner Antisemit ist? Wenn Dampfplauderer Dobrindt Konservative Revolution macht, wird es nicht mehr lange dauern, bis Kinder auf Schulhöfen wieder verdroschen werden, nur weil sie Sandro heißen. Aber das ist Schwarz-Weiß-Malerei. Fußball, Sport allgemein, hat mit Politik nichts zu tun. Über Antisemitismus reden wir nur, wenn Ashkan Dejagah ein Länderspiel gegen Israel absagt. Wir müssen lernen zu differenzieren.

Ein Fest aus Schlamm und Feuern

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Zum festen Bestand im Schatzkästlein des Fränkischen Ballfreundes gehören die drei Bücher von Kurt Lavall Die deutsche Bundesliga 1974/75, 1975/76 und 1976/77. Die bei Arena erschienenen Bände wurden vom Verlag in Plastik eingebunden, damit man auch an einem regnerischen Novembertag auf der nicht überdachten Gegengeraden kurz mal nachschlagen konnte, wie oft denn der Wuppertaler SV Westmeister war (1x, 1972, in der Regionalliga). Die Unterüberschrift lautete: Das aktuelle Fußballjahrbuch. Dokumentiert wurde jedoch immer die Vorsaison, also im ersten Büchlein 1973/74. In jener Saison waren fünf Mannschaften aus dem Ruhrgebiet erstklassig: Schalke (mit kehligem k), Rot-Weiß Essen (mit Willi „Ente“ Lippens), Bochum (mit kurzem Gerland-o), Duisburg (mit ui) und der spätere Absteiger Wuppertal (weltberühmt aus Wim Wenders‘ Alice in den Städten). Aus NRW waren ferner dabei: Gladbach, der Effzeh, die kleine Fortuna aus Köln-Süd, die ebenfalls abstieg, und die rechtsrheinische Fortuna aus Dingsda. Die Bundesliga erlebte ihre Zeit der tausend Derbys, die sich in der Zeit von Oktober bis März am Radio immer besonders roteerdig, schlammig und umkämpft anhörten. Im Ruhrpott gab es Kampfbahnen. Eine Grotenburg-Kampfbahn würde auch gut zu Game of Thrones passen: Staffel 8 – Die Erben von Grotenburg. Heute sind mit Schalke und dem BVB noch zwei Vereine aus dem Pott in der Bundesliga, beide haben eine Arena, und der eine spielt Hallenfußball, wenn es ein bißchen regnet. Alles Pussys heutzutage. Damals hat man seinen eigenen Strafraum noch leergetrunken.

MSV Duisburg – VfL Bochum

Eines dieser alten traditonsreichen Duelle tief im Westen, MSV Duisburg – VfL Bochum, endete am Samstag in der Zweiten Liga taufrisch mit 1-1. Der kicker gab als Spielnote eine 2,5 und notierte: „muntere Partie, in der beide Mannschaften auf Sieg spielten“. Ein Anlass, ein wenig bei Kurt Lavall zu blättern. 1973/74 machten Dieter Versen, Michael „Ata“ Lameck und Werner Balte alle 34 Spiele für den VfL, Torwart Dietmar Linders und Detlef Pirsig für den MSV. Ein Hermann Gerland von 20 Lenzen kam bei den Blauen auf 13 Einsätze, der ein Jahr ältere Ronald „Ronnie“ Worm bei den Zebras auf stolze 28. Mit 97 Toren schossen VfL und MSV zusammen fünf Tore mehr als Vizemeister Gladbach (92). Der VfL hatte hier mit 45 Toren die Nase vorn, auch in der Tabelle stand Bochum auf 14 einen Platz vor Duisburg. Über die Saison der Blauen von der Castroper Straße notierte Lavall: „Das Zittern dauerte lange, bis endgültig feststand, das Punktekonto reicht.“ Es war die Zeit, als Bochum noch unabsteigbar war. Der Trainer hieß Heinz Höher, der Kapitän hieß Spielführer. Dieses Amt hatte Stürmer Hans Walitza inne, der im Sommer 1974 für sage und schreibe 600.000 DM (damals etwa 222 Millionen Euro) an den 1. FC Nürnberg verkauft wurde. Der Club tummelte sich in der Südsektion der neu gegründeten zweigleisigen 2. Liga. 1978 legte Walitza, der von Schwarz-Weiß Essen zu Bochum gekommen war, mit seinem Auswärtstor in der Relegation gegen Rot-Weiß Essen den Grundstein für den Aufstieg der Clubberer. In Franken betont man den Namen auf der ersten Silbe wie Eisenbahn, aber wahrscheinlich wird Walitza wie Marchwitza ausgesprochen, der Akzent auf der zweiten Silbe. Für den VfL erzielte er in 99 Spielen 53 Tore. Worm erzielte in 231 Spielen 71 Treffer für den MSV, ehe er zu Braunschweig ging. Über das Team von der Wedau schrieb Lavall: „Schon seit drei Jahren galten die ‚Zebras‘ als Abstiegskandidat, die sich jedoch in den entscheidenden Stunden nicht unterkriegen ließen.“ Der Trainerwechsel zu Willibert Kremer – Rudi Faßnacht war nach einem 1-3 gegen Fortuna Köln freiwillig zurückgetreten – mag zum Klassenerhalt wesentlich beigetragen haben. Einziger Spieler vom MSV in der besten Notenkategorie Römisch I bei Lavall war Bernhard Dietz.  Bei Bochum schaffte es Torwart Werner Scholz in die Spitzen-Kategorie. Die beiden Partien 1972/73 endeten in Bochum 3-0 für den VfL (2 x Balte, 1 x Walitza), in Duisburg 0-0. Insgesamt gab es die Partie 34 mal in der Bundesliga, zuletzt am 30. Spieltag im April 2008, damals auch ein 1-1.

Die erste Nachkriegsgeneration der Bundesliga

Unter anderem Lippens, Walitza und Pirsig wurden 1945 geboren. Mit dieser Generation beginnt in der Bundesliga die Nachkriegszeit. Kurt Lavall, der ab und zu auch das aktuelle sport-studio moderierte, starb 1977 und mit ihm die Reihe im knallroten Umschlag. Rudi Faßnacht starb 2000 zusammen mit seiner Frau beim Absturz der Concorde bei Paris, der gebürtige Bochumer Werner Balte, der später Jugendtrainer beim VfL war, starb 2007. Der MSV Duisburg war Gründungsmitglied der Bundesliga. 1982 stieg er zum ersten Mal ab. Insgesamt widerfuhr ihm das bis jetzt sieben Mal. Nach der um ein Haar abgewendeten Insolvenz mit Zwangsabstieg gelang ihm 2017 der Aufstieg in die Zweite Liga. Der VfL Bochum stieg 1971 in die Bundesliga auf, 1993 erwischte es die Unabsteigbaren zum ersten Mal. Mittlerweile stehen sie bei sechs Abstiegen und spielen im achten Jahr in Folge in der Zweiten Liga. In der Regionalliga West gewann Wuppertal am Sonntag 3-1 bei Rot-Weiß Essen. Glück auf!

Guido B. und die vogelwilde 13

Die Zweite Liga geht in die Winterpause und der FCN liegt mit 25 Punkten auf Platz 9. Auf Platz 3 zum VfB Stuttgart sind es sieben Punkte Rückstand. Vor einem Jahr war der Club Vierter mit zwei Punkten Rückstand auf den FC St. Pauli, den er dann auch bald überholte. Freiburg und Leipzig waren zu stabil, da half es auch nichts, dass der Club bestes Team der Rückrunde war. Sieben Punkte auf Platz 3 sind eine Menge Holz, trotzdem braucht man am Valznerweiher die Aufstiegsambitionen nicht vorzeitig aufgeben.

Am letzten Spieltag der Hinrunde war der FCN neben den Würzburger Kickers der einzige Verein von Platz 1 bis 10, der drei Punkte holte. Es gab reichlich Unentschieden, und der warum auch immer zum Aufstiegsfavoriten Nummer Eins hochgejubelte VfB Stuttgart verlor bei eben diesen Kickers krachend und verdient mit 3-0. Keines der Teams, die sich in der oberen Tabellenhälfte tummeln ist so stabil wie der Sportclub aus dem Breisgau und die Leipziger in der Vorsaison. Wer also wird beim Kampf um die ersten drei Plätze das Nachsehen haben? Ich denke, dass auf jeden Fall Düsseldorf und Stuttgart das Aufstiegsrennen verlieren werden. Bei der Fortuna fehlt es dem Kader an individueller Klasse, der VfB macht sich einen Irrsinnsdruck und hat offenbar noch nicht begriffen, dass es kein Freilos dafür gibt, ein Absteiger zu sein. Die Kurzatmigkeit der Trainerwechsel erinnert an den HSV.

Braunschweig wird mit Lieberknecht einen Aufstiegsplatz holen

Auf einem der ersten drei Plätze wird dagegen sicherlich Eintracht Braunschweig landen. Wie einst der Sportclub Volker Finke haben sie ihren Aufstiegs- und Abstiegstrainer Torsten Lieberknecht behalten und spielen einen leidenschaftlichen Fußball mit einer klaren Handschrift. Bleiben also Hannover, Heidenheim und Union, sowie die beiden Aufsteiger aus Dresden und Würzburg. Und natürlich der Club. Hier verteilen sich meine Sympathien. Hannover hat als einen wichtigen Trumpf natürlich den legendären Manager Martin Bader, dem zweimal mit Nürnberg der direkte Wiederaufstieg und ein Pokalsieg gelang. Deshalb wird er jetzt in der Noris bis zur Besinngungslosigkeit geschmäht. Nein, eigentlich weiß ich nicht, warum er geschmäht wird. Seinen opulenten Zweitligaetat, der jetzt an allem schuld sein soll, haben diverse Nürnberger Granden nach dem letzten Abstieg brav abgesegnet. Einer von Baders letzten Transfers beim Club war die ablösefreie Verpflichtung von Guido Burgstaller. Wer derart schlecht wirtschaftet, hat Dresche verdient. Das meinen zumindest viele fränkische Fußballinsider, zumindest solche, die es sein wollen. Hannover steht momentan auf Platz 2, offenbar hat Bader nichts verlernt. Und um den Chor der Pöbler und Schuldzuweiser Lügen zu strafen, würde mich ein Aufstieg der 96er wirklich freuen.

Heidenheim erzeugt Angstschweiß bei den „Traditionalisten“

Ebenfalls freuen würde mich ein Aufstieg von Heidenheim. Das Team ist ähnlich gut eingespielt wie die Eintracht aus Braunschweig, sie spielen die Saison ihres Lebens und würden den „Traditionalisten“ in der Bundesliga ein paar Angstschweißtröpfchen mehr auf die Stirn zaubern. Traditionalisten sind Vereinsverantwortliche, die mit dem Ruhm von vorgestern über ihre Fehler von heute hinwegtäuschen und besser organisierte Neulinge, ob sie jetzt Mainz oder Leipzig heißen, im Namen ihrer ruhmreichen Geschichte durch die kalte Küche abservieren wollen. Also Forza Heidenheim, Forza Schnatterer, Forza Frank Schmidt. Ebenso freuen würde mich der Aufstieg von Union. Mit Jens Keller, der Schalke zweimal in die Champions League führte, ehe er wegen Erfolglosigkeit entlassen wurde, haben sie den wahrscheinlich taktisch besten Trainer der Zweiten Liga. Und ein Stadion-Schmuckkästchen Marke Eigenbau.

Freuen würde ich mich auch über einen Aufstieg von Dresden. Meine These, dass RB Leipzig dem Fußball im gesamten Beitrittsgebiet gut tun wird, bestätigt die mehr als solide Hinrunde der Elbfiorentina. Vielleicht schafft ja die Dynamo den Durchmarsch aus dem Nichts. Sollte Würzburg aufsteigen, schreit eigentlich alles nach einer Dauerkarte. Dieser Blog bekäme dann eine eigene Bocksbeutelsektion, und ich würde in der Hinrunde zehn Kilo zunehmen.

Ich hätte auch nicht wirklich etwas dagegen, dass der 1. FC Nürnberg aufsteigt. Allerdings muss die erweiterte Startelf ihr vogelwildes Abwehrverhalten in den Griff kriegen. Auch das wird übrigens Bader zur Last gelegt, angeblich verhindern seine früheren Transaktionen eine bessere Verstärkung des Kaders. Nun, in der letzten Rückrunde kassierten die Clubberer unter René Weiler 15 Tore in 17 Spielen, in dieser Hinrunde unter Alois Schwartz 29 Tore in 17 Spielen. Die Abwehrspieler sind identisch, Abgänge hatte der Club nur offensiv zu verzeichnen. Schwartz hat die zweitbeste Abwehr der Rückrunde zur zweitschlechtesten Abwehr der Hinrunde heruntergewirtschaftet. Damit meine ich nicht nur die hohe Zahl der Gegentore. Wenn man das desolate 1-6 in Braunschweig und das verrückte 4-5 in Bochum einfach mal als 0-1 wertet, steht der Club bei den Gegentoren nicht ganz so schlimm da. Viel schwerer schlägt zu Buche, dass er ein ums andere Mal einen Vorsprung vergeigt oder ein Unetnschieden wieder aus der Hand gegeben hat. Diese chronische Schlamperei hätte auch beinahe gegen Kaiserslautern wieder zwei Punkte gekostet, nur das späte 2-1 von Burgstaller, dem besten Torschützen der Zweiten Liga, rettete dem Club den Heimsieg. Sagte ich schon, dass Burgstaller von Martin Bader verpflichtet wurde? Ingesamt gab der Club in sechs Spielen zehn Punkte unnötig wieder her.

  • 1-1 in Dresden nach 1-0
  • 1-1 gegen Heidenheim nach 1-0
  • 1-6 in Braunschweig nach 1-0
  • 1-2 gegen die Münchner Löwen nach 1-1
  • 4-5 in Bochum nach 3-3
  • 2-2 gegen Würzburg nach 1-0

Das hat nichts mit Substanzverlust zu tun und auch nichts mit Martin Bader, sondern mit der Einstellung. Und für die ist der Trainer verantwortlich. Mit den zehn Punkten mehr wäre der Club Tabellenführer. Genau so schlimm ist, dass die mitreißenden Aufholjagden mit der tollen Moral, die späten Glücksgefühle, die engen Zitterspiele unglaublich viel Kraft kosten. Der Club könnte es wieder schaffen, auf Platz drei zu kommen, aber was nützt ihm das, wenn er in der Relegation stehend k.o. ist gegen Frankfurt? Ich habe das letzte Ligaspiel gegen St. Pauli gesehen im Mai 2016. Es war sonnig und ausverkauft, der Club gewann 1-0. Aber die Spieler hatten keine Kraft mehr, die Ecken auszuführen. Sie standen am Strafraum von St. Pauli herum, und keiner mochte den langen Weg zur Eckfahne gehen. Drei Tage später war Relegation.

Es ist eng, aber nicht hoffnungslos

Natürlich gibt es Hoffnung. Schon viermal hat der Club zu Null gespielt, nicht zuletzt ein Verdienst von Torhüter Kirschbaum. Wegen dieser Tendenzen halte ich es anders als zum Saisonauftakt für möglich, dass Schwartz das weiter stabilisiert. Die ersten drei Spiele nach Winterpause werden es entscheiden. Zuhause gegen Dresden, in Heidenheim, zuhause gegen Braunschweig. Alle drei Vereine stehen jetzt noch vor dem Club. In der letzten Rückrunde holte der FCN 38 Punkte. Wenn er das wiederholt, hätte er 63 Punkte. Das hätte seit 2011/12 immer für mindestens Platz 3 gereicht. 2010/11 holte Bochum als Dritter 65 Punkte und scheiterte in der Relegation an Borussia Mönchengladbach. Es ist eng in Liga Zwei, aber nicht hoffnungslos.