Die Wahrheit über Jens Jeremies

Peter Ahrens und Rafael Buschmann (spiegel.de) schreiben in einer Art Nachruf zu Lebzeiten auf Jens Jeremies:

„Aber er war auch einer, der sich die Lunge aus dem Leib rannte, der jeden Grashalm im Olympiastadion mit Vornamen kannte.“

Wahrscheinlich heißen sie alle Günter.

Das war schon viel besser als gegen Barcelona

Aber Inter war in allen wesentlichen Belangen überlegen. Die Szene vor dem 2-0 war so ähnlich wie die in der 8. Minute des Pokalendspiels. Pizarro tanzte van Buyten aus, aber Butt konnte diesen Schuß noch parieren. Milito war dieses Extraquäntchen besser, dass du dann auch noch brauchst, um den Ball rein zu machen.

Oder Robbens einziger sehenswerter Torschuss, beinahe ein Duplikat seines 3-1 in Bremen, aber Julio Cesar war dieses Extraquäntchen besser als Wiese und verhinderte das Tor.

Oder der andere Innenverteidiger Demichelis, der sich vor dem 1-0 düpieren ließ. Die Tore waren keine Zufallsprodukte, Inter war immer im Spiel und nehmen wir an, Müller hätte sein Ding nach der Pause gemacht, es hätte auch 4-1 ausgehen können.

Klar, Ribery war nicht dabei, aber ob der sich nicht genauso fest gefressen hätte in dieser Abwehr wie Robben und Olic. Ich denke schon. Es ist ein schmaler Grat zwischen Robbens diversen You-Tube-Toren in den KO-Runden und dem eigensinnigen Dribbler Robben gestern, der den Moment fürs Abspiel regelmäßig verpaßte.

1999 gegen Manchester United standen Kahn, Matthäus, Jeremies, Effenberg, Zickler und Jancker in der Startelf, insgesamt ein selten ausgesuchter Kreis von überschätzen, überspielten und einfallslosen Sportlemuren. Für die Bayern 2010 musste man sich seit dem Spiel in Turin jedenfalls nicht mehr fremd schämen.